Seien wir ehrlich: Die meisten Unternehmen ertrinken längst in ihren eigenen Daten. Prozessdaten werden gesammelt, gespeichert – und nie wieder angefasst. Warum? Weil Speicherplatz billig scheint und Löschen unbequem ist. Doch diese Bequemlichkeit kostet heute mehr als je zuvor.
Hinter jedem vermeintlich kostenlosen Gigabyte steckt Aufwand, Risiko und Verantwortung. Alte Daten bremsen Systeme aus, blähen Datenbanken auf und machen Compliance zur tickenden Zeitbombe. Irgendwann kippt das Gleichgewicht – meist genau dann, wenn ein Audit, eine Prüfung oder ein regulatorischer Eingriff ansteht. Dann wird klar: Das vermeintliche Archiv ist ein Datengrab.
Viele IT-Teams wissen das, doch der Alltag lässt kaum Raum zum Handeln. Fachbereiche möchten nichts löschen, weil „man die Daten ja vielleicht nochmal braucht“. Also bleibt alles liegen – und der Berg wächst weiter. Das Ergebnis: Unsichtbare Kosten, schleichende Performance-Probleme und ein wachsender Druck auf Sicherheit und Compliance.
Das eigentliche Problem liegt selten in der Technik – sondern in den Prioritäten. Unternehmen investieren Millionen in Systeme, aber kaum Zeit in klare Datenstrategien. Datenpflege gilt oft als Routineaufgabe, dabei entscheidet sie längst über Effizienz, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit.
So entsteht kein technisches, sondern ein organisatorisches Risiko – schleichend und stetig.
Die Lösung beginnt nicht mit einem neuen Tool, sondern mit einer bewussten Haltung: Wer Daten verantwortungsvoll managt, muss den Mut haben, Grenzen zu setzen – und zu löschen, was keinen Wert mehr hat. Nur so bleibt das, was wirklich zählt: Relevante, saubere und steuerbare Daten, die das Unternehmen tragen statt belasten.
👉 Wann habt ihr zuletzt euer Datenarchiv kritisch überprüft?
Gibt es bei euch klare Regeln für Aufbewahrung und Löschung – oder wächst das Datengrab weiter, still und stetig?