Die 6 goldenen Regeln für den Umgang mit Prozessdaten in der Produktion
Fehler in der Produktion können Sie in der fertigenden Industrie ein Vermögen kosten. Welche goldenen Regeln für eine sichere und weitgehend fehlerfreie Fertigung zu beachten sind, stellen wir Ihnen hier vor.
Neben Maßnahmen zur Qualitätssicherung, die bereits vom Gesetzgeber vorgegeben sind, finden Sie weitere Vorkehrungen, die Sie nicht nur vor Produkthaftungs- und Imageschäden bewahren können.
Unsere Themen zum richtigen Umgang mit Prozessdaten
1. Elektronische Datenerfassung statt Papierchaos
Wenn Daten, die in Fertigungsprozessen anfallen, noch manuell erfasst und ausgewertet werden müssen, ist das Fehlerrisiko groß. Dokumente könnten beispielsweise im falschen Ordner abgelegt oder Daten fehlerhaft oder unvollständig dokumentiert werden. Eine elektronische Datenerfassung beendet das Papierchaos und ermöglicht es, produkt- und bauteilbezogene Informationen jederzeit zuverlässig im Archiv zu recherchieren.
2. Einarbeitung und Anleitung von Mitarbeitern optimieren
Schulungen sind teuer und oft nicht nachhaltig genug. Wird ein Mitarbeiter an verschiedenen Fertigungsstationen eingesetzt, können sich trotz Schulungen Fehler im Arbeitsprozess einschleichen, da beispielsweise die Arbeitsroutine fehlt. Eine Anleitung mit Bildern hingegen sowie präventiven Maßnahmen zur Fehlervermeidung unterstützt Werker sehr viel effizienter an wechselnden Arbeitsplätzen in der Produktion. Auf der Basis von Software-Funktionalitäten lässt sich die Produktqualität zudem auf einem einheitlichen und planbaren Level halten.
3. Fehlerhafte Montagen vermeiden
Bauteile, die falsch montiert werden oder Bauteile, bei denen Komponenten fehlen, erfordern entsprechende Nacharbeiten. Mitunter gelangen trotz Qualitätskontrollen fehlerhafte Produkte in den Handel. Effizienter und sicherer ist der Einsatz von Gegenprüflisten und Bauteile-Scans, um Fehler und Qualitätsmängel frühzeitig zu entdecken und gegenzusteuern.
4. Produkthaftungsschäden präventiv vermeiden
Schon im Fertigungsprozess kann jeder Hersteller möglichen Produkthaftungsschäden proaktiv entgegenwirken. Hierbei kommen etwa Warnmeldungen zum Einsatz, die sofort bei Erreichen bestimmter Schwellwerte ausgelöst werden, sowie gezielte Prüfungen an Qualitätstoren. Auf diese Weise lässt sich verhindern, dass fehlerhafte Produkte überhaupt erst in den Verkauf gelangen.
5. Herstellerunabhängigkeit bewahren
In vielen Werken wird häufig mit unterschiedlichsten Anlagen, Werkzeugen und Softwareprogrammen gearbeitet. Teilweise entstehen jedoch Abhängigkeiten zu bestimmten Herstellern, was dann durchgängige und unabhängige Qualitätskontrollen erschwert oder unmöglich macht. Herstellerneutrale Lösungen für ein integriertes, unternehmensweites Prozessdatenmanagement wirken solchen Abhängigkeiten entgegen. Auf der Basis von Standardschnittstellen können die Betriebe langfristig flexibel neueste Werkzeug- und Anlagen-Technologien nutzen.
6. Prozessdaten archivieren
Den Herstellungsprozess detailliert zu dokumentieren und die Daten ordnungsgemäß und über einen langen Zeitraum aufzubewahren, ist eine wesentliche Anforderung des Gesetzgebers an die fertigende Industrie. Betroffen sind hier beispielsweise in der Automobilindustrie speziell auch Bauteilverbindungen wie Verschraubungen, von denen Leib und Leben abhängen kann. Dabei werden die elektronisch gemessenen Prozessdaten unveränderbar archiviert und können auch noch viele Jahre später jederzeit als Nachweis vorgelegt werden.
Mehr dazu, wie Sie Prozessdaten sinnvoll und schnell archivieren.